Das Wichtigste in Kürze:
- Montmorency-Sauerkirschen sind reich an verschiedenen sekundären Pflanzenstoffen wie Phenolsäuren, Flavonoiden und Anthocyanen.
- Diese Verbindungen verleihen den Kirschen ihre intensive Farbe und ihren charakteristischen Geschmack.
- Sekundäre Pflanzenstoffe erfüllen wichtige Funktionen in der Pflanze, wie den Schutz vor UV-Strahlung und die Abwehr von Schädlingen.
- Die einzigartige Kombination dieser Verbindungen unterscheidet die Montmorency-Sauerkirsche von anderen Kirschsorten.
- Produkte aus Montmorency-Sauerkirschen ermöglichen es, von ihrem besonderen Inhaltsstoffprofil zu profitieren.
Einführung
Die Montmorency-Sauerkirsche ist nicht nur für ihren säuerlichen Geschmack bekannt, sondern auch für ihren beeindruckenden Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen. Denn die Montmorency Sauerkirsche verfügt über ein Pflanzenprofil, welches anderen Sauerkirschsorten wie der Oblacinsa, Bing oder Schattenmorelle deutlich überlegen ist. Dies liegt daran, dass es eine sehr robuste Kirschsorte ist, welche starken klimatischen Schwankungen ausgesetzt ist und somit robuster ist.
Diese Verbindungen spielen in der Pflanzenwelt eine entscheidende Rolle und tragen maßgeblich zu den charakteristischen Eigenschaften der Früchte bei. Im Folgenden werfen wir einen Blick auf die wichtigsten Gruppen dieser sekundären Pflanzenstoffe in Montmorency-Sauerkirschen und deren Bedeutung.

Phenolsäuren
Phenolsäuren sind eine Gruppe von sekundären Pflanzenstoffen, die in vielen Früchten vorkommen und wesentlich zum Geschmack und zur Farbgebung beitragen. In Montmorency-Sauerkirschen sind sie in hoher Konzentration vorhanden. Zum Beispiel beeinflusst die Chlorogensäure den bitteren Geschmack und ist an der Abwehr von Schädlingen beteiligt. Die Neochlorogensäure, ein Isomer der Chlorogensäure, spielt eine Rolle bei der Farbentwicklung während der Reifung der Früchte. Diese Verbindungen unterstützen die Pflanze in Wachstumsprozessen und schützen sie vor äußeren Einflüssen.
Flavonoide
Flavonoide sind eine vielfältige Klasse von sekundären Pflanzenstoffen, die für die Färbung von Pflanzen verantwortlich sind und die Pflanze vor UV-Strahlung schützen. In Montmorency-Sauerkirschen sind besonders Flavonole wie Kaempferol und Quercetin bedeutend. Kaempferol unterstützt den UV-Schutz der Pflanze und kommt in vielen Gemüsesorten vor. Quercetin beeinflusst den bitteren Geschmack einiger Lebensmittel und trägt zur Stabilität der Pflanzenzellen bei. Diese Flavonoide tragen auch zur intensiven Farbe der Kirschen bei und beeinflussen ihren Geschmack.
Anthocyane
Eine Untergruppe der Flavonoide sind die Anthocyane, die für die leuchtend rote, blaue oder violette Färbung von Früchten und Blüten verantwortlich sind. In Montmorency-Sauerkirschen verleihen sie der Frucht ihre charakteristische intensive rote Farbe. Ein prominentes Beispiel ist das Cyanidin-3-glucosyl-rutinosid, das Hauptanthocyan dieser Kirsche. Diese Pigmente sind nicht nur für die attraktive Färbung wichtig, sondern schützen die Pflanze auch vor oxidativem Stress und tragen zur Anlockung von Bestäubern bei.
Flavan-3-ole (Katechine)
Flavan-3-ole, auch als Katechine bekannt, sind sekundäre Pflanzenstoffe, die in Teeblättern, Kakao und auch in Montmorency-Sauerkirschen vorkommen. Sie beeinflussen den herben Geschmack der Früchte. (+)-Katechin und (-)-Epikatechin sind Beispiele für diese Verbindungen, die zur Abwehr von Schädlingen beitragen und die Pflanze stärken. Sie sind auch Bausteine für Procyanidine, die in Lebensmitteln wie Wein und Schokolade den adstringierenden Geschmack beeinflussen.
Weitere Phenolverbindungen
Neben den bereits erwähnten Gruppen enthalten Montmorency-Sauerkirschen weitere phenolische Verbindungen, die zum komplexen Aroma und Geschmack beitragen. Vanillinsäure zum Beispiel entsteht beim Abbau von Vanillin und kann den Geschmack der Früchte beeinflussen. Syringasäure, die in verschiedenen Pflanzen vorkommt, trägt ebenfalls zum Aroma bei. Diese Verbindungen unterstützen die Pflanze in verschiedenen Stoffwechselprozessen und tragen zur Gesamtqualität der Frucht bei.
Carotinoide und Melatonin
Obwohl in geringeren Mengen vorhanden, spielen auch Carotinoide eine Rolle in Montmorency-Sauerkirschen. α- und β-Carotin sind Pigmente, die zur Färbung der Früchte beitragen und in vielen orangefarbenen Gemüsesorten bekannt sind. Ein weiterer interessanter Stoff ist Melatonin, ein Botenstoff, der in Pflanzen an der Regulation von Wachstum und Entwicklungsprozessen beteiligt ist. In Montmorency-Sauerkirschen ist Melatonin in höheren Mengen vorhanden als in anderen Sorten, was die Besonderheit dieser Kirsche unterstreicht.
Bedeutung der sekundären Pflanzenstoffe
Die sekundären Pflanzenstoffe in Montmorency-Sauerkirschen sind für die Pflanze selbst von großer Bedeutung. Sie schützen vor UV-Strahlung, wehren Schädlinge ab und tragen zur Farbgebung und zum Geschmack bei. Für uns Menschen bestimmen sie das sensorische Erlebnis beim Verzehr der Kirschen und machen sie zu einer einzigartigen Obstsorte. Die Vielfalt und Konzentration dieser Verbindungen unterscheidet die Montmorency-Sauerkirsche von anderen Kirschsorten.
Fazit
Montmorency-Sauerkirschen sind reich an verschiedenen sekundären Pflanzenstoffen, die ihnen ihre charakteristischen Eigenschaften verleihen. Von Phenolsäuren über Flavonoide bis hin zu Anthocyanen – jede Gruppe trägt auf ihre Weise zur Einzigartigkeit dieser Kirsche bei. Produkte aus Montmorency-Sauerkirschen ermöglichen es, von diesem besonderen Inhaltsstoffprofil zu profitieren und den vollen Geschmack und die Farbe dieser besonderen Frucht zu genießen.
Quellen:
1) Kelley, D. S., Adkins, Y., & Laugero, K. D. (2018). A Review of the Health Benefits of Cherries. Nutrients, 10(3), 368. https://doi.org/10.3390/nu10030368
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